Die Sängerschaft Chor Kontakt


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Vornehmlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammt das Wohngebäude Jenergasse 14, wie es sich heute präsentiert. Das durch die damalig untergekommenen Studenten als „Körnerei“ benannte Gebäude fand 1814 zum ersten Mal Einzug in den Schriften über die Bauten der Stadt Jena. Die barocke Treppenanlage jedoch ist eines der ältesten Teile des Hauses und reicht wohl bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die Historie des Gewölbekellers hingegen, der Teil der mittelalterlichen Stadtmauer Jenas war, erstreckt sich bis in das 14. Jahrhundert. Das Haus ist als Einzeldenkmal im Sanierungsgebiet der Innenstadt ausgewiesen.
Die Fassade wird durch elf Gedenktafeln geziert, die, nachdem sie im Krieg verloren gegangen waren, wieder angebracht wurden. Sie tragen die Namen einiger großer Wissenschaftler, die hier einst wohnten. In der Körnerei - benannt nach der ehemaligen Besitzerfamilie - wohnten über Jahrzehnte hinweg Studenten. Unter den Logiergästen der Körners befanden sich sehr berühmte Namen wie die der Brüder Eduard, Gustav und Carl Zeiss, Ernst Haeckel oder auch dem Philologie-Professors Erich Schmidt.

Nachdem die S! zu St. Pauli 1990 wieder nach Jena zurückkehrte, konnte durch große finanzielle Opfer der Alten Herren und viel Fleiß und Arbeitsaufwand der Bundesbrüder ein gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts erbautes Haus angekauft und renoviert werden. Das alte Paulinerhaus musste leider 1936 verkauft werden.

Erworben hatten wir 1994 eine herrlich zentral gelegene und viel versprechende Ruine inmitten vieler anderer Ruinen. Das ganze Haus war mittelalterlich bis barock, und zwar inklusive aller Installationen. Um daraus zu machen, was es jetzt ist, haben wir das Haus zuerst vollkommen entkernt - in Eigenarbeit von unseren Aktiven und etlichen Alten Herren. Fußböden, Decken, Wände, Rohre und Leitungen; alles flog raus und wurde neu gemacht. Allein 110 Tonnen Schutt wurden ausgetauscht gegen moderne Einrichtung. Dabei wurde der einzigartige Charakter des Hauses mit seinen Fenstern, schmiedeisern beschlagenen Holztüren und dem Barock-Treppenhaus bewahrt.

So entstanden Wohnungen für 15 Studenten sowie Freizeit- und Funktionsräume nebst einer urigen Kellerkneipe - ein aus Sandsteinen gefügtes Tonnengewölbe, das seines gleichen sucht und andere gern hätten.

Vielen Dank allen, die daran mitgewirkt, stark geschwitzt und unendlich viel Staub geschluckt haben